Ihr kennt mich, ich bin ein bescheidener Mensch, ruhig und still,
sage nur etwas, wenn ich wirklich was sagen will,
das hat sich durch den unerbittlichen Zahn der Zeit so ergeben,
mit so einem Zahn, da müssen wir alle ja nun mal mit leben
Wenn heut nacht nun ein paar witzig Wort meine Lippen verlassen,
so braucht dabei kein einziger von Euch irgendwie zu erblassen,
da gibt´s zwischendurch zwar ein paar Schandmaulerein,
aber eigentlich will ich heut´ nur ein kleiner Narrenkönig sein.

Ihr werdet´s kaum glauben, selbst auf dem Zahnarztstuhl,
hab ich nach Worten gekramt in meinem Gedächtnispool,
und häufig, wenn ich mich befand auf der Herrentoilette,
da dichtete ich mit mir selber sozusagen um die Wette.
Beginnen möchte ich meine Dichterreise,
natürlich im engsten Familienkreise.

Ich hab nur ganz kurz überlegt, wen ich als erstes grüße,
doch das ist wohl klar; meine Liebste, meine Süße!
Up balinerisch jesagt: sie iss die Seele von det Janze,
ich hoff bloß inständig, sie will heut nicht mit mir tanze!
Doch wenn auch Marmor, Stein und Eisen bricht,

ich glaub, unsere Liebe, die bricht selbst beim Tanzen nicht!

 

 

 

In meinem ganzen kollektiven Dichterwahn,
da sprech ich die wichtigsten 3 doch gleichzeitig an:
Ihr ward, Ihr seid, Ihr bleibt immer Papas ganzer Stolz,
seht sie Euch an; sind sie nicht ganz aus Papas Holz?

So schlank und rank, so flott, so sportlich durchtrainiert,
genau die Eigenschaften, die einst vielleicht auch mich geziert!
Aber was das Wichtigste ist und das nimmt Euch da auch nie jemand weg,
Ihr habt alle drei das Herz genau am richtigen Fleck.

 

 

 

 

Am Verwandtentisch die Chefin, das ist mein Mütterchen Rita,
umschwungen wird sie wie immer von meinem Vater, dem Dieter.
Doch wird's ihm nach der Hüftoperation wohl kaum gelingen,
heute Abend so flott wie immer das Tanzbein zu schwingen,
beim Wein, beim Bier, beim Schnäpschen findet ihr heut den Trost:
Ihr sagt ganz einfach einmal, zweimal oder mehrmals Prost!

Von meiner Mutti die Schwester wohnt schon lange in München,
sie musste heut dabei sein, sonst hätt ich sie können lynchen,
aus ´nem Wittmunder Deern wurd ne richtige bayrische Frohnatur,
die Herma lacht am Liebsten, die ist gar nicht so bayrisch stur!
"Unser Tantchen" - so wird sie bei uns immer genannt -
die echt-bayrische Guffelkanone von der Waterkant!

Die Nichte von unserm Tantchen aus dem tiefen Süden,
auch die kann sich beim Lachen so richtig verbiegen,
denn gelacht wird nicht nur im bayrischen Land,
über die Bayern, da lacht man auch an der Waterkant,
und die Anja, die lacht auch über jeden bayrischen Scherz -
habt Ihr mitbekommen, wer sie ist? Sie ist mein Schwesterherz!

Die zweitweiteste Reise hatte mein kleiner Bruder Marc,
der forscht in unserer Hauptstadt, und da forscht er stark,
seine Freundin, die Melanie ist immer bis ins Mark erschüttert,
wenn er in sich wieder diesen starken Forschungsdrang wittert,
doch heut lieber Marc, denk an mich, der so viel älter an Jahren,
und lässt heute Nacht ganz einfach mal Deine Melanie fahren.


 

Von meiner Biggi die Schwester hieß schon immer Brigitte,
die sitzt jetzt hier mittenmang, fast genau in unserer Mitte,
sie will sich heute wieder mit lauter Mineralwässerchen trüben,
ihr Mann dagegen wird garantiert mit etwas Anderem üben:
Ihr kennt ihn ja schon: Enno, unsern alten Valentins-Greis,
und der ist eigentlich immer auf was kühles Blondes heiß!

Mit Dauer-Freund Ralf 3 aus Hamburg sitzt da vorn die Bine,
die ist von meinen drei Kindern gleichzeitig die Cousine.
Sie ließ zu Haus ihre Schwester Nadja mit Ralf 2,
vielleicht haben ja irgendwas gedacht sie sich dabei?
Vielleicht wollten sie auch nicht, dass der Ralfs hier sind drei,
oder dachten sie, es wär für meine Kids zuviel an Cousinerei!

Jetzt mit 50, da merk ich´s, die Knochen werd
das ist jedoch nicht so bei meinem Schwiegervater Schorsch,
den jagt jede Woche, den jagt sie immer wieder,
den jagt jeden Montag seine Lebensgefährtin Frieda,
nach Wittmund jagt sie ihn, in seinen jungen alten Tagen,
da muß er dann stundenlang die Volleybälle jagen.

Recht weite vorne in Updorf wohnt die Gesine Heinen,
die kann eigentlich nichts mehr mit ihrem Bernhard vereinen,
als täglich recht lange am Küchenfenster zu wachen
und dabei über all die Passanten zu lachen
und allen dabei genau aufs Maul zu schauen,
dass die ja unser kleines Dorf nicht klauen.

Die Ingrid wohnt im Häuschen grad vis a vis,
bei ihr haust auch der Paul, sozusagen garni.
Ich weiß nicht, hat sie ihm einmal die Brust entlaubt
oder wie hat sie sonst ihm sein Herz geraubt?
Wahrscheinlich hat sie aber doch ein Haar auf seiner Brust gelassen,
und das versucht sie jetzt jede Nacht voller Lust zu fassen.

Der nächste Gast, der hat nur Busse, der hat kaum ein Laster,
ich glaub sogar, Osborne-Cola, das haßt er,
der Thomas hilft einem immer, er ist immer für einen da,
Pils, Rotwein, Brandy & Whisky - alles steht in seiner Bar!
Und wenn er mal hat bei sich die Haustür verrammelt,
dann hat er wohl grad das Holz vor Dörte Hütte gesammelt
oder - oh - oh - mit Sohnemann Timon ein Tour um den Hammrich gestartet,
während Dörte erschöpft in Biggis Küche auf ihren Cappuccino wartet.

Wir feiern übrigens hier im Auerhahn zu Sande,
weil ich von irgendwoher den Besitzer kannte,
deswegen hab ich den Berthold auch gleich mit eingeladen,
und säß er hier ganz allein, da tät er sich sicher fragen,
was er denn heut Abend wohl ohne seine Käthe täte,
und deswegen steht sie ja jetzt nicht hinter der Theke.

 

Damit wir namentlich nicht aus der Reihe tanzen,

bleiben wir doch noch mal beim Namen Janssen.
Der Theo, das ist Updorfer Adel und Urgestein,
die Haut in seinem Gesicht, die könnt kaum erdbeerfarbener sein!
Immer im Duft der Luft, dazu die Pflege seiner Elisabeth,
so bleibt unser Plantagenbesitzer immer rosig und nett!

Ein ganz alter Freund zählt wohl zu den treuesten Seelen,
und wo Rio ist, da darf natürlich die Julie nicht fehlen
wir haben so viele wunderschöne Jahre zusammen verbracht,
musikberauscht gelacht und gesoffen - und das jede Nacht
zwar hätt ich laden können aus derselben Fraktion
gekommen wäre sie sicherlich, das glaube ich schon,
ich hätt´ eingeladen die flotte Biene Angela Merkel,
aber im Augenblick trägt die ´ne Frisur wie ein Ferkel,
und deswegen ist´s besser , der Rio ist da,
mein Lockenköpfchen aus dem Bella Italia!

Go to Rio

 

Im Sommer, da freut sie sich auf das Leben in der Land-Idylle
Und erholt sich dort von der Woche mit der ganzen Kinder-Fülle,
da sitzen dann Angelika und Andre in Leepens in ihrem neuen Lebenselixier
und die Angelika sagt laufend nur: Hoffentlich kommen die Räder bald hier!
Es ist wohl immer der Andre, der´s mit der Weisheit dann hat:
Er tröstet seine Tini stets bedächtig: Kommt Zeit, kommt Rad.

Die Neufundländerin Pauline trottet häufig bei uns vorbei,
meist hat sie als Leinenhalterin ihr Frauchen dabei,
doch wenn Gabi, unsere Kirchenmaus, im Büro nach den Kirchenmäusen schaut,
fein säuberlich notiert, wer frisch konfirmiert oder wer sich getraut,
dann wird doch gezogen die aus Neufundland, die Pauline so zart,
von Dietrich dem Riesen mit dem riesigen Rauschebart!

 

Aus unserem Tennisclub hat sich versammelt die spirituose Creme de la Creme,
aber in gleichgesinnter Gesellschaft muß man sich des Durstes nicht schäm´n!
Den Durst stillen, das heißt in den bevorstehenden Zeiten,
sich gemeinsam auf die heißen Kämpfe vorzubereiten,
denn für uns Männer wird das Frühjahr sicher ein wenig zur Qual,
denn unsere Frauen spielen ja wohl um den Altweiber-Weltpokal!

Um diese Trophäe kämpft z. B. mit von Werner die Almine,
die verteilt auf dem Platz (und nicht nur da) so gewaltige Hiebe,
was sich wiederum für den Werner ganz besonders lohnt,
so bleibt er daheim von diesen Streicheleinheiten verschont,
und das hat er auch verdient, so wie man ihn kennt,
denn der Werner ist mit 85 heut unser Alterspräsident!

Vollbayerisch-fröhlich serviert stets Karin ihre beiden Bälle,
und die treffen immer, bei ihren Gegnern auf alle Fälle,
das ergibt sich halt so auf dem Platz beim Tennisspielen,
ein kräftiger Aufschlag - der Gegner kann den Ball kaum kriegen,
aber spielt sie gegen Armin, ihren Mann, der ist darin ganz groß,
dem fallen solche Bälle häufig ganz einfach in den Schoß.

Ein anderer Star aus dieser hoch-erotischen Tennisclique,
das ist die Jutta mit ihrem stets sibyllinischen Blicke,
bei diesen geheimnisvollen Augen schießt der Gegner glatt daneben,
schließlich ist ja auch der brave Bernd diesem Blick mal erlegen!
Und was lehrt uns die Mär von diesem Lehrerehepaar?
Der Bernd war sehr erledigt, ehe Lehrer er war!

Seht ihr in Updorf 2 Frauen mit 4 Stöcken Heimatkunde treiben,
dann ist hundertprozentig die Astrid die eine von den beiden.
Was unsere Nordic-Walkerinnen außer Heimatkunde so alles bereden,
das bleibt uns verborgen, vielleicht ist das ja ein Segen,
weil´s dann immer bei Rainer auf dem Radarschirm ganz kräftig blinkt,
kurz bevor er bei der Arbeit ins Reich der Träume versinkt.
Mit im Bunde bei Dumkes ist natürlich Töchterchen Laura,
die umgibt sich nicht nur mit ´ner reinweißen Tennis-Aura,
die wirft ihre Blicke jetzt immer auf kleine hübsche Knaben,
ob die auch für sie den richtigen Aufschlag haben.

Die Heinz und die Imke, die kenn ich seit fast dreißig Jahren jetzt.
Was haben die bloß gemacht, die haben ihre Tochter auf mich angesetzt,
die haben sie versehen mit einem blonden Gift,
damit es meinen armen Sohn auch so richtig trifft,
damit sie mir zufügte so unbeschreibliche Schmerzen
damit sie klaute meinen Ältesten, mit seinem ganzen Herzen!

Die Kerstin und der Jens, die haben einst, also wirklich unverfroren,
ein kleines Mädchen, ein kesses Töchterlein, haben die geboren,
das Mädchen haben sie dann lange und richtig herangezogen,
dabei noch die wichtigen Proportionen steuerlich genau abgewogen,
und dann, dann schickten sie es los, das könnt ihr mir ruhig glauben,
um mir armen Menschenskind auch noch den letzten Sohn zu rauben!

Zum Schluß, da sag ich ganz einfach jetzt PROST -
Doch halt - ich bin ja wohl nicht ganz bei Trost,
statt zu prosten, da erzähl ich Euch doch lieber stattdessen,
dass ich doch glatt hab noch zweie vergessen!
Die zwei, die brachten in unser Haus so viel Freude, so viel Sonnenschein,
dass man sich fragt: Wie konnt´s früher so sonnenlos sein?
Ich rede natürlich von den beiden Mädchen, die meine Sissies sind,
und was meine Sissies sind, das weiß doch einher jedes Kind:
Sissies, das ist ganz einfach die Mehrzahl von Sis -
Was - da wisst ihr auch nicht, was das is?
Sis ist die Abkürzung für Schwiegertochter in Spe!
Oh Ully, oh Svenja, hoffentlich tat das nicht zu weh!
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
Ansprache zu Ralfs 50. Geburtstag

Ihr kennt mich, ich bin ein bescheidener Mensch, ruhig und still,
sage nur etwas, wenn ich wirklich was sagen will,
das hat sich durch den unerbittlichen Zahn der Zeit so ergeben,
mit so einem Zahn, da müssen wir alle ja nun mal mit leben.
Wenn heut nacht nun ein paar witzig Wort meine Lippen verlassen,
so braucht dabei kein einziger von Euch irgendwie zu erblassen,
da gibt´s zwischendurch zwar ein paar Schandmaulerein,
aber eigentlich will ich heut´ nur ein kleiner Narrenkönig sein.

Ihr werdet´s kaum glauben, selbst auf dem Zahnarztstuhl,
hab ich nach Worten gekramt in meinem Gedächtnispool,
und häufig, wenn ich mich befand auf der Herrentoilette,
da dichtete ich mit mir selber sozusagen um die Wette.
Beginnen möchte ich meine Dichterreise,
natürlich im engsten Familienkreise.
Ich hab nur ganz kurz überlegt, wen ich als erstes grüße,
doch das ist wohl klar; meine Liebste, meine Süße!
Up balinerisch jesagt: sie iss die Seele von det Janze,
ich hoff bloß inständig, sie will heut nicht mit mir tanze!
Doch wenn auch Marmor, Stein und Eisen bricht,
ich glaub, unsere Liebe, die bricht selbst beim Tanzen nicht!

In meinem ganzen kollektiven Dichterwahn,
da sprech ich die wichtigsten 3 doch gleichzeitig an:
Ihr ward, Ihr seid, Ihr bleibt immer Papas ganzer Stolz,
seht sie Euch an; sind sie nicht ganz aus Papas Holz?
So schlank und rank, so flott, so sportlich durchtrainiert,
genau die Eigenschaften, die einst vielleicht auch mich geziert!
Aber was das Wichtigste ist und das nimmt Euch da auch nie jemand weg,
Ihr habt alle drei das Herz genau am richtigen Fleck.

Am Verwandtentisch die Chefin, das ist mein Mütterchen Rita,
umschwungen wird sie wie immer von meinem Vater, dem Dieter.
Doch wird's ihm nach der Hüftoperation wohl kaum gelingen,
heute Abend so flott wie immer das Tanzbein zu schwingen,
beim Wein, beim Bier, beim Schnäpschen findet ihr heut den Trost:
Ihr sagt ganz einfach einmal, zweimal oder mehrmals Prost!

Von meiner Mutti die Schwester wohnt schon lange in München,
sie musste heut dabei sein, sonst hätt ich sie können lynchen,
aus ´nem Wittmunder Deern wurd ne richtige bayrische Frohnatur,
die Herma lacht am Liebsten, die ist gar nicht so bayrisch stur!
"Unser Tantchen" - so wird sie bei uns immer genannt -
die echt-bayrische Guffelkanone von der Waterkant!

Die Nichte von unserm Tantchen aus dem tiefen Süden,
auch die kann sich beim Lachen so richtig verbiegen,
denn gelacht wird nicht nur im bayrischen Land,
über die Bayern, da lacht man auch an der Waterkant,
und die Anja, die lacht auch über jeden bayrischen Scherz -
habt Ihr mitbekommen, wer sie ist? Sie ist mein Schwesterherz!

Die zweitweiteste Reise hatte mein kleiner Bruder Marc,
der forscht in unserer Hauptstadt, und da forscht er stark,
seine Freundin, die Melanie ist immer bis ins Mark erschüttert,
wenn er in sich wieder diesen starken Forschungsdrang wittert,
doch heut lieber Marc, denk an mich, der so viel älter an Jahren,
und Du lässt heute Nacht ganz einfach mal Deine Melanie fahren.

Von meiner Biggi die Schwester hieß schon immer Brigitte,
die sitzt jetzt hier mittenmang, fast genau in unserer Mitte,
sie will sich heute wieder mit lauter Mineralwässerchen trüben,
ihr Mann dagegen wird garantiert mit etwas Anderem üben:
Ihr kennt ihn ja schon: Enno, unsern alten Valentins-Greis,
und der ist eigentlich immer auf was kühles Blondes heiß!

Mit Dauer-Freund Ralf 3 aus Hamburg sitzt da vorn die Bine,
die ist von meinen drei Kindern gleichzeitig die Cousine.
Sie ließ zu Haus ihre Schwester Nadja mit Ralf 2,
vielleicht haben ja irgendwas gedacht sie sich dabei?
Vielleicht wollten sie auch nicht, dass der Ralfs hier sind drei,
oder dachten sie, es wär für meine Kids zuviel an Cousinerei!

Jetzt mit 50, da merk ich´s, die Knochen werden morsch,
das ist jedoch nicht so bei meinem Schwiegervater Schorsch,
den jagt jede Woche, den jagt sie immer wieder,
den jagt jeden Montag seine Lebensgefährtin Frieda,
nach Wittmund jagt sie ihn, in seinen jungen alten Tagen,
da muß er dann stundenlang die Volleybälle jagen.

Recht weite vorne in Updorf wohnt die Gesine Heinen,
die kann eigentlich nichts mehr mit ihrem Bernhard vereinen,
als täglich recht lange am Küchenfenster zu wachen
und dabei über all die Passanten zu lachen
und allen dabei genau aufs Maul zu schauen
dass die ja unser kleines Dorf nicht klauen.

Die Ingrid wohnt im Häuschen grad vis a vis,
bei ihr haust auch der Paul, sozusagen garni.
Ich weiß nicht, hat sie ihm einmal die Brust entlaubt
oder wie hat sie sonst ihm sein Herz geraubt?
Wahrscheinlich hat sie aber doch ein Haar auf seiner Brust gelassen,
und das versucht sie jetzt jede Nacht voller Lust zu fassen.

Der nächste Gast, der hat nur Busse, der hat kaum ein Laster,
ich glaub sogar, Osborne-Cola, das haßt er,
der Thomas hilft einem immer, er ist immer für einen da,
Pils, Rotwein, Brandy & Whisky - alles steht in seiner Bar!
Und wenn er mal hat bei sich die Haustür verrammelt,
dann hat er wohl grad das Holz vor Dörte Hütte gesammelt
oder - oh - oh - mit Sohnemann Timon ein Tour um den Hammrich gestartet,
während Dörte erschöpft in Biggis Küche auf ihren Cappuccino wartet.

Wir feiern übrigens hier im Auerhahn zu Sande,
weil ich von irgendwoher den Besitzer kannte,
deswegen hab ich den Berthold auch gleich mit eingeladen,
und säß er hier ganz allein, da tät er sich sicher fragen,
was er denn heut Abend wohl ohne seine Käthe täte,
und deswegen steht sie ja jetzt nicht hinter der Theke.

Damit wir namentlich nicht aus der Reihe tanzen,
bleiben wir doch noch mal beim Namen Janssen.
Der Theo, das ist Updorfer Adel und Urgestein,
die Haut in seinem Gesicht, die könnt kaum erdbeerfarbener sein!
Immer im Duft der Luft, dazu die Pflege seiner Elisabeth,
so bleibt unser Plantagenbesitzer immer rosig und nett!

Ein ganz alter Freund zählt wohl zu den treuesten Seelen,
und wo Rio ist, da darf natürlich die Julie nicht fehlen
wir haben so viele wunderschöne Jahre zusammen verbracht,
musikberauscht gelacht und gesoffen - und das jede Nacht
zwar hätt ich laden können aus derselben Fraktion
gekommen wäre sie sicherlich, das glaube ich schon,
ich hätt´ eingeladen die flotte Biene Angela Merkel,
aber im Augenblick trägt die ´ne Frisur wie ein Ferkel,
und deswegen ist´s besser , der Rio ist da,
mein Lockenköpfchen aus dem Bella Italia!

Im Sommer, da freut sie sich auf das Leben in der Land-Idylle
Und erholt sich dort von der Woche mit der ganzen Kinder-Fülle,
da sitzen dann Angelika und Andre in Leepens in ihrem neuen Lebenselixier
und die Angelika sagt laufend nur: Hoffentlich kommen die Räder bald hier!
Es ist wohl immer der Andre, der´s mit der Weisheit dann hat:
Er tröstet seine Tini stets bedächtig: Kommt Zeit, kommt Rad.

Die Neufundländerin Pauline trottet häufig bei uns vorbei,
meist hat sie als Leinenhalterin ihr Frauchen dabei,
doch wenn Gabi, unsere Kirchenmaus, im Büro nach den Kirchenmäusen schaut,
fein säuberlich notiert, wer frisch konfirmiert oder wer sich getraut,
dann wird doch gezogen die aus Neufundland, die Pauline so zart,
von Dietrich dem Riesen mit dem riesigen Rauschebart!

Aus unserem Tennisclub hat sich versammelt die spirituose Creme de la Creme,
aber in gleichgesinnter Gesellschaft muß man sich des Durstes nicht schäm´n!
Den Durst stillen, das heißt in den bevorstehenden Zeiten,
sich gemeinsam auf die heißen Kämpfe vorzubereiten,
denn für uns Männer wird das Frühjahr sicher ein wenig zur Qual,
denn unsere Frauen spielen ja wohl um den Altweiber-Weltpokal!

Um diese Trophäe kämpft z. B. mit von Werner die Almine,
die verteilt auf dem Platz (und nicht nur da) so gewaltige Hiebe,
was sich wiederum für den Werner ganz besonders lohnt,
so bleibt er daheim von diesen Streicheleinheiten verschont,
und das hat er auch verdient, so wie man ihn kennt,
denn der Werner ist mit 85 heut unser Alterspräsident!

Vollbayerisch-fröhlich serviert stets Karin ihre beiden Bälle,
und die treffen immer, bei ihren Gegnern auf alle Fälle,
das ergibt sich halt so auf dem Platz beim Tennisspielen,
ein kräftiger Aufschlag - der Gegner kann den Ball kaum kriegen,
aber spielt sie gegen Armin, ihren Mann, der ist darin ganz groß,
dem fallen solche Bälle häufig ganz einfach in den Schoß,

Ein anderer Star aus dieser hoch-erotischen Tennisclique,
das ist die Jutta mit ihrem stets sibyllinischen Blicke,
bei diesen geheimnisvollen Augen schießt der Gegner glatt daneben,
schließlich ist ja auch der brave Bernd diesem Blick mal erlegen!
Und was lehrt uns die Mär von diesem Lehrerehepaar?
Der Bernd war sehr erledigt, ehe Lehrer er war!

Seht ihr in Updorf 2 Frauen mit 4 Stöcken Heimatkunde treiben,
dann ist hundertprozentig die Astrid die eine von den beiden.
Was unsere Nordic-Walkerinnen außer Heimatkunde so alles bereden,
das bleibt uns verborgen, vielleicht ist das ja ein Segen,
weil´s dann immer bei Rainer auf dem Radarschirm ganz kräftig blinkt,
kurz bevor er bei der Arbeit ins Reich der Träume versinkt.
Mit im Bunde bei Dumkes ist natürlich Töchterchen Laura,
die umgibt sich nicht nur mit ´ner reinweißen Tennis-Aura,
die wirft ihre Blicke jetzt immer auf kleine hübsche Knaben,
ob die auch für sie den richtigen Aufschlag haben.

Die Heinz und die Imke, die kenn ich seit fast dreißig Jahren jetzt.
Was haben die bloß gemacht, die haben ihre Tochter auf mich angesetzt,
die haben sie versehen mit einem blonden Gift,
damit es meinen armen Sohn auch so richtig trifft,
damit sie mir zufügte so unbeschreibliche Schmerzen
damit sie klaute meinen Ältesten, mit seinem ganzen Herzen!

Die Kerstin und der Jens, die haben einst, also wirklich unverfroren,
ein kleines Mädchen, ein kesses Töchterlein, haben die geboren,
das Mädchen haben sie dann lange und richtig herangezogen,
dabei noch die wichtigen Proportionen steuerlich genau abgewogen,
und dann, dann schickten sie es los, das könnt ihr mir ruhig glauben,
um mir armen Menschenskind auch noch den letzten Sohn zu rauben!

Zum Schluß, da sag ich ganz einfach jetzt PROST -
Doch halt - ich bin ja wohl nicht ganz bei Trost,
statt zu prosten, da erzähl ich Euch doch lieber stattdessen,
dass ich doch glatt hab noch zweie vergessen!
Die zwei, die brachten in unser Haus so viel Freude, so viel Sonnenschein,
dass man sich fragt: Wie konnt´s früher so sonnenlos sein?
Ich rede natürlich von den beiden Mädchen, die meine Sissies sind,
und was meine Sissies sind, das weiß doch einher jedes Kind:
Sissies, das ist ganz einfach die Mehrzahl von Sis -
Was - da wisst ihr auch nicht, was das is?
Sis ist die Abkürzung für Schwiegertochter in Spe!
Oh Ulli, oh Svenja, hoffentlich tat das nicht zu weh!