Isabel oder das Zünglein an der Waage

Jung war ich, lustwandelte gern um den Pudding in Wittmund,
beim Wandeln da wurd mir einmal fast der Schritt wund
denn ich stolzierte direkt hinter zwei grazilen Frauen,
die Gestalten von hinten so wunderhübsch anzuschauen!
Welche ist die meine? Sofort stellt sich mir die eine bange Frage -
entscheiden lassen wollt ich das - mein Zünglein an der Waage.

Und in der Hos die Haut von dem kleinen kleinen Mann,
die fühlte sich ganz weich und ganz schrumpelig an.



Dieser erste Blick auf die zwei, der entschied mein Geschick -
für mein Zünglein, mein Hos, für mich gab´s kein Zurück,
als sich trafen unsere vier Augen, ihre blauen, meine braunen
da fingen in einem siebten Himmel die Engel an zu raunen,
und sie raunten direkt zu meinem Zünglein an der Waage:
das ist sie, die ich heut nacht auf meinen Händen trage.

Und in der Hos die Haut von dem kleinen Kerl,
die freute sich auf einmal - so wie König Erl
.

Ich schritt auf sie zu, klarer wurd´s gar mit jedem Tritt,
so muß sie sein die Liebe - adie uf den allerersten Blick.
Aug in Aug stand ich vor ihr, fasziniert, beglückt und gerührt,
eine unsichtbare Hand hat die meine an ihre Wange geführt,
meine Augen sind noch ein Stück tiefer in die ihren gesunken
und wie unter Zwang haben sich zugleich unsere Lippen gefunden.
Und um ihr Zünglein schlingelt sich dann mein Zünglein an der Waage
und es erstreckt sich ein Kuß wie Ewigkeit, wie Märchen und wie Sage.

Und in der Hos die Haut von dem heiligen Mann,
die fühlte sich zunehmend und ganz geschmeidig an!


Nach Ewigleiten sind wir aus dem ewigen Kuß erwacht,!
wir haben uns liebkost, gestreichelt, geredet, gelacht.!
Wir haben gedacht: Wie passiert´s nur so schnell,
daß wir uns hier gefunden - der Ralfi und die Isabel?!
Doch schon bald erfaßt uns wieder diese unbändigschmerzliche Gier -!
in meinen Armen erschaudernd sie liegt, ich schmuse zärtlich an ihr,!
meine Hände erzittern, umfassen noch etwas zaudernd ihren Kopf,!
kußverbunden durchwühlen die ihren auch meines Hauptes Schopf.
Und unendlich umschlungen da fragt sich benommen mein Zünglein an der Waage:!
Wie gänzlich unumwunden ist sie gekommen, diese Liebe , diese glückliche Lage?

Und in der Hos die Haut von dem überglücklichen Teil,
die erregt sich noch mehr und das jetzt schon ´ne Weil!


Knopf um Knopf ich sie dann von ihrer prallen Bluse befreit,
es erbebt vor mir ihr bezaubernder, ihr überwältigender Leib,
da erhebt sich in mir erschaudernde, üerschwängliche Lust,
mein Mund taucht ein in die Tiefen zwischen Brust und Brust,
und zärtlich beginnen meine Lippen ihre Knospen zu umkosen,
daß ganz plötzlich ihre Brüste nur so um meine Ohren rumtosen -
so laut, daß berauscht sich fragt mein kleines Zünglein an der Waage,
wie es bloß diesen Rausch, dies laute Liebtosen noch lang ertrage?

Und in der Hos die Haut von dem kleinen, manchmal Überschnellen,
die beginnt aber doch jetzt schon ganz mutig und mächtig zu schwellen!


Das forschende Zünglein erforscht weiter seinen Weg zum Liebesziel,
umkreist nur Wogendes, umspielt Erregtes im verwegenen Liebesspiel,
tastet behutsam sich vor auf bebender, auf vor Glück verzückter Haut
landet direkt am Nabel der Welt, auf ekstatisch zuckendem Bauch,
verliebkost sich fest an zarten Hüften auf dem Weg zu den Lenden,
derweil ich öffne mit nicht mehr zaudernden, aber zittrigen Händen,
die Schnalle zu dem Röckchen, der einen Traum noch bedeckt,
nachdem manches Böckchen sich sicher schon die Finger geleckt!
Und es schnalzt fast mit ´nem Salto mein Zünglein an der Waage,
und gerät vor Vorfreude und Begierde mit sich selbst fast in Rage!

Und in der Hos die Haut von dem regen Gefährten,
die ist bald so straff wie sonst nichts auf der Erden
.

Das Schnällchen ist jetzt gelöst, der vorletzte Vorhang fällt,
vor mir liegt jetzt die verheißungs-, die verhängnisvolle Welt,
zart überstreifen meine Hände den Schlüpfer auf zarten Backen,
derweil sich ganz versteifen die Kräuselhaar in meinem Nacken!
Meine Finger umfingern den Gummizug mit geübtem Griff,
schieben behutsam hinweg den Slip mit dem richtigen Kniff
und ganz gebannt fällt mein beinah erbibbernder Blick
auf das, was gleich sein wird mein erzitterndes Glück.
Und beinah Tango tanzt es, mein Zünglein an der Waage:
Oh Gott, wenn ich beim Züngeln bloß gleich nicht versage!

Und in der Hos die Haut von dem kleinen Ententänzer,
entfaltet sich in einem Tanzschritt ganz und gänzer!


Mein Kinn taucht ein wie in einem einzigen Traum,
tief hinein in den Saum von dem Schamhaarpflaum,
zart streicheln und tätscheln all meine Fingerspitzen
zur gleichen Zeit entlang Isabels Popöchens Ritzen,
während sie ganz verzückt in meinen Haaren krault,
und mein Herz ganz verrückt und immer lauter jault,
und sie bebt und sie bebt, meine kleine, meine liebe Isabel,
und ich fühl, jetzt passiert es, jetzt passiert es ganz schnell,
und immer kräftiger, immer wilder wird des Ententänzers Drang,
und jetzt wibbelt und kribbelt es auch noch mein Näschen entlang,
und ein Duft steigt in mir auf, betört gar all meine Sinne,
und wo soeben noch hochjubelte meine innere Stimme,
da kringelt es sich plötzlich verzweifelt, mein Zünglein an der Waage,
rollt nach vorn, rollt nach hint, rollt in beinah jede erdenkliche Lage
und mein Zünglein stößt aus eine einzige Klage:
jetzt ist nämlich Schluß: Isabel hat ihre Tage.

Und in der Hos die Haut von dem strafffen, dem strammen Gesell,
die entstraftt und entstrammt sich - und das ganz schön schnell.