OrangeSour

Es begab sich zum Jahresend in dunkler Silvesternacht,

daß drei Paare sich trafen so ganz kürzlich nach Acht!

In der Küche paarten sie sich erst mal ein um Gläschen Orange Sour,

damit stimmten sie die Näschen ein beim Warten auf die Happy Hour!

ERwartungsvolleRunde

Bald doch saßen die sechs am Esstisch in erwartungsvoller Runde,

das Thema hieß Sex, zum Jahresschluß schon zu so früher Stunde,

man klagte über ein Jahr lang schlechten Sex und andere Leiden,

so ließ sich die Zeit bis zur Vorspeis am vorspeislichsten vertreiben!

Sie hatten sich nämlich gedacht, diese noch unbezechten Spinner,

sie gesellen sich in dieser Nacht zum nicht unperfekten Dinner!

Antipasti

Der erste Gang, der entpuppte sich schon mal als ein kulinarischer Bestseller,

denn es blieb am End nichts mehr über von Christas buntem Silvesterteller.

Tomaten tat sie total trocknen und gewürztes Geflügel auf Spieße aufspießen,

das durften wir mit scharfer Salami und prima Parmaschinken genießen.

Melonenschiffe umsegelten einen Stapel mit pikantestem Stangensellerie,

während Oliven umrollten die spahlikate Antipasti-Kompositionszeremonie!

Rosinenbomber

Der Oberkompositeur des nächsten, des oberhauptlichen Ganges,

war der Rainer, als Koch ja bekannt als ganz erbaulichen Ranges.

Den hatte nachmittags unter seiner Kochmütze wohl der Teufel geritten,

da hat er lauter verzweifelte Möhren in teuflisch feine Streifen geschnitten,

doch damit nicht genug der Greueltat, das tat dem Meuchelmordskoch nicht langen,

er schnappte sich gleich darauf noch lauter wehrlose Sellerie- und Porreestangen,

er tranchierte sie auf die gleichermaßen grausame und ehrlose Art und Weise

und blanchierte sie in einer Pfanne, andünstete sie sozusagen besonders leise,

und dann, und das fanden wir besonders sexuell herzlich erbaulich und nett

nannte er das Ganze gar ´nen flotten Dreier im herzallerlauchten Gemüsebett!

Doch befriedigen wollte er auch des Essers allgegenwärtige Fleischeslust,

oder geschah es vielleicht nur aufgrund des gegenwärtigen Fleisches Frust?

Kleine Rosinen ließ er stundenlang in Rosmarin und anderem rumtollen,

um sie dann glatt mit Dumkescher Heimtücke in Rindfleisch einzurollen,!

Dann hat doch der Rollator die Rouladen in sein Sexbett verplombt er,

ganz einfach nur silvesterlecker war´n sie, Rainers Rosinenbomber!

Biggis_Parfait

Für den Nachtisch hatte schon am Nachmittag die Biggi gesorgt

und sich dafür schon vorher bei Otten ein paar Limetten geborgt,

welchselbe sie dann heiß abgespült und auch sonst so richtig gequält,

indem sie sie der Reihe nach in ganz ganz dünne Streifen geschält!

Desweiteren hat sie sie mit allerlei verquirlt und stundenlang schockgefroren,

und dann, und das war schon beinah limettenhaft unverfroren,

noch irgendwelchen Ingwer kurzerhand mit Honig verführt

und mit beiden Händen und noch mehr Limetten noch mal umgerührt.

Da sie in der Küch fand keinen Storch, hat sie nen Ananas gebraten,

und der ist dann auf den Tellern vollkommen unter das Parfait geraten.

Zu uns gestoßen war´n schon der Tim und seine heißgeliebteUlrike,

und auch die fanden das kühlgebliebene Dessert so richtig schnieke!

Das war dann auf der Dinnerseite des Abends letzter Hochgenuß,

doch jetzt war erstmal ein Verdauungslikörchen absolutes Muß!

Averna Pircher

Wir Herren, wir starteten mit dem magenleckeren Amaro Averna,

aus alter Gewohnheit hieß der bei uns sofort nur Armer Werner,

zum Jahresschluß, zum Jahresstart... wir tranken ihn immer gerner,

selbst unser Lehrer-, Tennis- und Jodelkumpan, der nicht-arme Werner!

Wohl angeregt durch der Nachspeise königlichen Limettenduft,

haben sich Astrid und Biggi was Kräftigeres aus der Bar gesucht.

und sich mit wahrer Inbrunst dem Birnenschnapse hingegeben,

Oh Leute, bei so viel Hingabe, wir dürften in 2008 noch was erleben!

Trockenlegen wollten sie in der Flasche die nasse, die einsame Birne,

also boten sie dem bayerischen Pircher so richtig norddeutsch die Stirne.

Immerhin hat am Ende doch schon mal der Birne Stengel aus dem Schnapse geschaut,

der Rest hätt die Schnapshasen auf Birnenjagd aber auch wohl birnenmäßig umgehaut!

Um kurz nach Zweie schaute noch die Nachbarin rein, die Dörte-Ach-So-Fröhlich,

genau genommen, war sie um die Zeit schon voller feiner Wörte und prachtvoll seelig,

Ne süße Birne aus der Buddel oder sizilianischer Bitter, das hätt ihr nicht mehr geschmeckt,

caipirinhageschwächt hatte sie nur noch den Mumm zu einem Fläschchen vom Mitternachtssekt!

Mit Cola pur trat Göttergatte Thomas der nachmitternächtlich-feuchtfröhlichen Runde bei,

das lag aber nicht daran, daß ihm nach Allohol beträchtlich keuchschnöselig und schummrig sei,

der durfte doch glatt ab ungefähr Acht keine Handbreit mit Prozenten mehr vernichten,

der mußte wegen der Glatteisgefahr im Landkreis nämlich den Streudienst verrichten.

Kaum richtig angekommen, wurde er auch schon zum Salzbesudeln abkommandiert,

von da an hat Dörthe dann unbenommen den schönen Mumm in ihre Gurgel abgeführt!

Während die männlichen stillen Sportsfreunde sich vor der WII wie Profis aufführten,

sich bei Tennis und Boxen sich freudlich sportlich beinah gegenseitig massakrierten,

verbrachte unsere Christa ja fast die ganze Nacht mit dem berühmten Erdinger Bluff,

das schmeckt wie ein Bierchen, ist aber ein super-isotonisches Spezial-Weizengesöff,

das versprach ja in der Werbung dem Trinker 100 % Leistung und 100 % Regeneration,

doch söffte sie von dem Gebluff wohl so viel zu viel und so 100 % unvermessen,

zeitweise konnte sie gar nicht mehr mit ihren unvergessenen Töchtern s-m-essen!

Vom Knallern und vom Ballern und vom Saufen und vom Rauchen eigentlich vollkommen ungerührt,

hat´s den Oscar unter uns mitunter hinunter ins Reich der freilich verschwommenen Träume verführt,

gebannt hatte er eben noch das gigantische nachbarsche Feuerwerk durchs Küchenfenster betrachtet,

dann er hat mal kurz ein friedliches halbes Stündchen unter des Wohnzimmers Tannenbaum übernachtet!

Es weiß ja niemand genau, was ihm da in seinen feurigsten Träumen also Gutes ist widerfahren,

da kann ja allerhand Knalliges passieren so in einem Traum da zwischen diesen beiden Jahren,

kaum erwacht, hat unser Schnauzerchen auf jeden Fall ein wenig stark gewundert wohl sich,

denn da anschnauzte ihn doch unser Rainer mit "Schleckst Du mich - schleck ich Dich!

Julia hat dann so um Viere den Weg in unsere illustre Jahresend-Runde gefunden,

die hatte sich auf ihrer Leerhafer Party diffus ums Besoffenwerden rumgewunden,

das konnten wir beim kurz darauf aufschlagenden Patrick behaupten aber nicht,

der hatte nach seinem Saufgelage bei Meier das patrick-typische Meiergesicht!

Und wie lautet das Fazit einer solch in Jahresendzeitstimmung verbrachten Nacht,

was hat uns durstigen Seelen an wahrer Erkenntnis das letztendlich mal wieder gebracht?

Ist ein trauter Ehemann durstig und von Averna und Whisky und Weizen und Rotwein umzingelt,

das des Mannes erlauchte Leber sich vor lauter vorlauter Vorfreud beinah schon verkringelt,

da könnt ihr uns anvertrauten Ehefrauen noch so meckern und noch so moppern,

dann lieben wir Euch nur noch um so mehr, mit Euren hübschen Doppelwhoppern!